Über Alte und Junge in der Geschichte
Wer kennt das nicht von uns Geschichtsstundenten? Man sitzt in einer Vorlesung oder einem Seminar und plötzlich schallt es von hinten: "Das weiß ich doch alles, da war ich selbst mit dabei." Und man denkt, jawoll jetzt gehts wieder los, der Seniorenstudent ist in Form.
Ganz schlimm ist das in diesem Semester bei mir am Historischen Seminar in einer Veranstaltung, in der es um die innerdeutsche Grenze geht. Da sitzen zwei dieser oben beschriebenen Spezies und Woche für Woche schlagen meine Kommilitonen und ich die Hände vor dem Gesicht zusammen. Dass wir uns aber nicht falsch verstehen: ich habe nichts gegen Hobbyhistoriker, die sich neben dem Berufsleben und/ oder dem Rentnerdasein weiterbilden möchten. Keineswegs. Ohne diese Berufskollegen gäbe es zum Beispiel so gut wie keine Regionalgeschichte, bzw. Mikrogeschichte. Dank ihnen haben sich auch in unserer schönen Landeshauptstadt Hannover zahlreiche Geschichtsvereine und -initiativen herausgebildet.
Hingewiesen sei dabei auf die geplante Ausstellung des Kulturtreffs Plantage e.V. zur Geschichte Badenstedts.
Aber zurück zu besagtem Seminar. Wenn meine beiden Senioren dann in Form sind, fängt es dann an: "Ach früher bei uns war ja eh alles anders und wir hatten es ja nieee so gut wie ihr." - "Wir hatten richtige Angst als dann der Russe vor der Tür stand." - "Ja stimmt." - "Und die Passkontrollen, das war immer ein Martyrium, das könnt ihr euch nicht vorstellen." Nein können wir nicht und es gibt auch keine Literatur, in der das steht. Na ja, wie dem auch sei. Was mich an diesen Menschen so besonders stört, ist ihr Anspruch allwissend zu sein, nur weil sie dabei gewesen sind. Das ist schlichtweg falsch. Erst im Nachhinein und durch objektive Betrachtung entwickelt sich ein Geschichtsbild, das zwar immer subjektiv geprägt ist, da wir (die Historiker) es vermitteln, aber dennoch durch wissenschaftliches Arbeiten mit dem nötigen Hintergrundwissen angereichert wird.
Deswegen obliegt es auch unserer Zunft, darauf zu achten, dass auch in den Seminaren und Vorlesungen darauf hinzuweisen, dass Alter noch lange nicht weise macht und persönliche Geschichte(n) keine Allgemeingültigkeit besitzen.
Ganz schlimm ist das in diesem Semester bei mir am Historischen Seminar in einer Veranstaltung, in der es um die innerdeutsche Grenze geht. Da sitzen zwei dieser oben beschriebenen Spezies und Woche für Woche schlagen meine Kommilitonen und ich die Hände vor dem Gesicht zusammen. Dass wir uns aber nicht falsch verstehen: ich habe nichts gegen Hobbyhistoriker, die sich neben dem Berufsleben und/ oder dem Rentnerdasein weiterbilden möchten. Keineswegs. Ohne diese Berufskollegen gäbe es zum Beispiel so gut wie keine Regionalgeschichte, bzw. Mikrogeschichte. Dank ihnen haben sich auch in unserer schönen Landeshauptstadt Hannover zahlreiche Geschichtsvereine und -initiativen herausgebildet.
Hingewiesen sei dabei auf die geplante Ausstellung des Kulturtreffs Plantage e.V. zur Geschichte Badenstedts.
Aber zurück zu besagtem Seminar. Wenn meine beiden Senioren dann in Form sind, fängt es dann an: "Ach früher bei uns war ja eh alles anders und wir hatten es ja nieee so gut wie ihr." - "Wir hatten richtige Angst als dann der Russe vor der Tür stand." - "Ja stimmt." - "Und die Passkontrollen, das war immer ein Martyrium, das könnt ihr euch nicht vorstellen." Nein können wir nicht und es gibt auch keine Literatur, in der das steht. Na ja, wie dem auch sei. Was mich an diesen Menschen so besonders stört, ist ihr Anspruch allwissend zu sein, nur weil sie dabei gewesen sind. Das ist schlichtweg falsch. Erst im Nachhinein und durch objektive Betrachtung entwickelt sich ein Geschichtsbild, das zwar immer subjektiv geprägt ist, da wir (die Historiker) es vermitteln, aber dennoch durch wissenschaftliches Arbeiten mit dem nötigen Hintergrundwissen angereichert wird.
Deswegen obliegt es auch unserer Zunft, darauf zu achten, dass auch in den Seminaren und Vorlesungen darauf hinzuweisen, dass Alter noch lange nicht weise macht und persönliche Geschichte(n) keine Allgemeingültigkeit besitzen.
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MatzeM - 7. Jan, 14:22